„Gold eignet sich nicht für den Vermögensaufbau.“

Irritiert sieht mich mein Kunde an. „Warum nicht?“

Gold gilt als Symbol von Reichtum und früher wie heute demonstrieren Menschen gerne ihren Reichtum, in dem sie Goldschmuck (und Uhren) tragen.

Da viele Finanzexperten raten, Gold zu kaufen, gehen viele auch automatisch davon auf, dass Gold zum Vermögensaufbau geeignet ist.

Allerdings wirft Gold keine Erträge ab.

So etwas wie Zinsen und Dividenden bleiben somit aus.

Schaut man sich den Wertverlauf von Gold und dem Weltaktienindex (MSCI World) seit 1975 an, erkennt man, dass beide positiv performen, allerdings der Weltaktienindex ungefähr das Doppelte vom Goldwert.

Hinzu kommt das Gold stärker geschwankt hat, was mehr Risiko bedeutet.

Wann sollte man in Gold investieren?

Wenn man es für möglich hält, dass es zu dramatischen Krisen im Währungs- und Geldsystems kommen kann und somit zum total Zusammenbruch, (ob und wann das passieren wird, kann niemand vorhersehen), dann sollte man zwischen 5 und 10% seines Kapitals in Gold anlegen. Sollte dies Schreckensszenario (bitte beachten, dass damit mehr als „nur“ ein Börsencrash gemeint ist, denn von denen erholt sich die Börse wie in der Vergangenheit gezeigt wieder)  eintreten, wird Gold als uraltes weltweites Zahlungsmittel wieder an Wert gewinnen.

Deshalb ist es ratsam in physisches Gold zu investieren. Münzen und Barren gibt es in verschiedenen Größen und können im eigenen Tresor oder in einem Bankschließfach gelagert werden. Möchte man sein Gold zu Hause lagern, sollte man darauf achten, dass in der Hausratversicherung auch unter Wertgegenständen Gold mitversichert ist.

Da die Herstellung von Barren nicht so aufwendig bei Münzen ist, sind Barren auch in der Regel etwas günstiger als Münzen.

Wenn man Barren kaufen möchte, sollte man bedanken, dass es schwerer ist, wenn man nur einen kleinen Teil davon verwerten möchte. Außerdem sollte man darauf achten, dass die Reinheit bei Goldbarren 999,9 Tausendstel aufweisen und von der Londoner Rohstoffbörse LBMA zertifiziert sind, ansonsten könnte es beim Verkauf Abzüge geben.

Zudem gibt es für Münzen einen großen Zweitmarkt, was die Veräußerung einfacher macht, wenn man schnellen Bedarf hat.

Es ist ratsam, sich bei gängigen Vergleichsportale über die besten Angebote zu informieren und darauf zu achten, dass der Verkäufer Mitglied im Berufsverband des Münzhändlers ist. Es gibt auch die Möglichkeit bei Goldhändlern vor Ort zu kaufen, jedoch sind diese meistens teuer.

Es gibt noch die Möglichkeiten, in ETCs und ETFs als Goldanlagen zu investieren. Da ich jedoch keinen Vorteil gegenüber dem Kauf vom physischen Gold sehe, da Gold ja in Krisenzeiten als Währung fungieren soll, gehe ich an dieser Stelle nicht weiter darauf ein.

Ein Vorteil von physischem Gold ist übrigens, dass der Veräußerungsgewinn nach einer einjährigen Haltefrist steuerfrei ist.

Viel Spaß beim Goldkauf!